Flugabwehrgefechtsstand ROLAND - FGR

ROLAND-FGR

Der Flugabwehrgefechtsstand ROLAND (FGR) ist ein autonomes, mobiles Führungssystem mit integriertem Rundsuchradar. Er dient der Luftraumüberwachung sowie der Einsatzführung von Flugabwehrwaffen. Ein FGR kann per Datenübertragung (Funk/Draht) bis zu 10 FRR führen. Weitere 30 Flugabwehr-Waffensysteme können angeschlossen werden.
Ein Führungsgefechtsstand Roland (FGR) kann für einen Verbund von Waffensystemen die Luftraumüberwachung übernehmen. Die Reichweite seines Radars liegt bei 60 km. Der sich daraus ergebende Vorteil ist, dass lediglich eine einzige ortbare Radarquelle aktiv ist. Die Übermittlung der Luftlage an die einzelnen Systeme erfolgt für gewöhnlich über Funk. Bei Ausfall des FGR kämpfen die einzelnen Einheiten autonom weiter.

 

Technische Daten

Gewicht 27275 kg
Länge 11,20 m
Breite / mit Spiegel 2,90 m / 3,30 m
Höhe 3,90 m
Masthöhe 11,5 m
Leistung 360 PS
Fahrbereich ( Strasse ) 800 km
Trägerfahrzeug LKw 15 t milgl
Erfassungsreichweite 60 km
Überwachter Höhenbereich ca. 6000m
Zielspuren 127
Gleichzeitig zu führende Ziele 50
Radarprinzip 2D-Puls-Doppler-Radar - Bandbereich - geheim-
Auf -/ Abbauzeit ca. 15 min.

Erstes Nahbereichsradar an die Truppe übergeben

Erstes Nahbereichsradar an die Truppe übergeben (Lahnstein/Todendorf, 29.09.2006)

Im Rahmen der jährlich stattfindenden Lehrübung "Schaufenster Flugabwehr" wurde am 26.09.2006 auf dem Flugabwehrschießplatz Todendorf das erste von insgesamt drei Nahbereichsradarsystemen (NBR) an die Heeresflugabwehrtruppe übergeben. Dabei handelt es sich um drei umgerüstete Flugabwehrgefechtsstände ROLAND (FGR), die das Heer von der Luftwaffe übernommen hatte. Das Führungs- und Waffeneinsatzsystem der Heeresflugabwehrtruppe (HFlaFüSys) war in dieses NBR eingerüstet worden.
In nur fünfzehn Monaten Vertragslaufzeit wurden die Fahrzeuge nach Vorgaben des IT-AmtBw in enger Zusammenarbeit mit dem Logistikzentrum des Heeres und der Heeresflugabwehrschule durch die Firma EADS in ULM umgerüstet. Dazu wurden Altkomponenten gegen die komplette IT- und Kommunikations-Ausstattung des HFlaAFüSys mit zwei neu eingerichteten Bildschirmarbeitsplätzen für die Bereiche Führung (Mitte) sowie Luftlage-Datenverarbeitung und Feuerleitung getauscht.
Die Heeresflugabwehrtruppe erhält dadurch weitere Radargeräte, mit denen die Zielentdeckung und Identifizierung bis zu ca. 60km Reichweite und ca. 6km Flughöhe bei geringer Radarquerschnittsfläche möglich ist.
Die IT-gestützte Datenverarbeitung und -übertragung erlaubt den Luftlagedatenaustausch mit anderen Radarsystemen der Heeresflugabwehr sowie Systemen der Integrierten Luftverteidigung (z.B. PATRIOT). Die Aufklärungsergebnisse werden per Datenfunk in Echtzeit an die Flugabwehrwaffen GEPARD und OZELOT zur Bekämpfung möglicher Ziele übertragen.
Damit konnte eine Fähigkeitslücke im Bereich der Aufklärung und verzugslosen Bekämpfung sehr tief fliegender und kleiner Flugziele geschlossen werden. Die beiden anderen Nahbereichsradare werden noch in diesem Jahr an die Flugabwehraufklärungsbatterie 100 der Flugabwehrbrigade 100 ausgeliefert.