ROLAND - Luftverlastbar (LVB)

ROLAND LVB

Verladevorgang mit Transall C-160

Aufgrund der veränderten Auftragslage der Bundeswehr wurden zehn ROLAND-SARO zu einem Luftverlastbaren System (LVB) umgerüstet. Die Einführung in die Truppe begann 1999 und die FlaRakGrp 42 war in ihrer Funktion als RRF die erste Einheit, die mit der modifizierten Variante ausgerüstet wurde. Die damaligen Entwicklungskosten betrugen ca. 30 Mio DM und die Beschaffungskosten lagen bei ca. 7.5 Mio DM pro Waffensystem.

 

Trägerfahrzeug und SARO

ROLAND 2 - LVB

Französische Ausführung des ROLAND2-LVB

Als Trägerfahrzeug wurde ein MAN 7to milgl A1.1 ( MAN 27.403 DFAEG) verwendet. Erwähnenswert sind die gesteigerte Motorleistung von 400 PS ( 294 kw) und das geringere Fahrgestellgewicht von 11.730kg. Der SARO wurde aus dem französichen ROLAND modifiziert. Der Turm blieb in seiner ursprünglichen Bauform erhalten. Um eine geringe Baubreite zu erreichen wurden Stangenmagazine anstatt der bisherigen Trommelmagazine verwendet. Die für die Systemelektronik erforderliche Klimanlage wurde im Frontbereich des SARO's angeflanscht. Hier befanden sich auch die Aufnahmen und Stauvorrichtungen für das Luftverladegeschirr.

 

ROLAND 2 - LVB

auf LKW 7to 6x6 Kat IA1

Die geänderte Bauweise der Magazine machte eine aktive Belüftung erforderlich. Die hierfür erforderliche Energie wurde zusätzlich durch ein aufstellbares Solarpanel auf dem SARO vor dem Turm bereitgestellt. Dieses Solarpanel war jedoch bei den routinemäßigen Wartungsarbeiten auf dem SARO sehr anfällig gegen Beschädigung. Die Einsatztauglichkeit war aufgrund bestimmter Eigenschaften fragwürdig.

 

ROLAND -LVB

Verladung eines LVB in Transall-Lfz.

Für die Luftverlastbarkeit wurde das System auf ein Trägerfahrzeug mit Wechselbrücke konstruiert. Der erforderliche Höhenausgleich zwischen Trägerfahrzeug und Lauftfahrzeug wurde durch eine hydraulische Hebe-und Senkvorrichtung des Trägerfahrzeuges erreicht. Die Rollenbahnhöhe war somit variabel im Bereich zwischen min. 1220mm und max 1470mm.

Photogalerie ROLAND LVB-Verladung

 

Theorie und Praxis

In der Praxis erwies sich diese Lösung jedoch als unbrauchbar, da nach Verladen des SARO's in die C-160 Transall diese aufgrund des SARO-Gewichtes so stark abgesenkt wurde, das ein Höhenversatz von ca. 3cm zwischen abgesenktem Trägerfahrzeug und Luftfahrzeug eintrat und ein Entladen und Aufsetzen des SARO's aus der Transall unmöglich machte ! Durch verringern des Reifen-Luftdrucks des Trägerfahrzeuges wurde provisorisch ein Aufsetzen des SARO's erreicht.
Die hydraulische Hebe-Senkvorrichtung bereitete; aufgrund Konstruktionsmängeln die ein kontrolliertes Heben und Senken des Fahrzeuges zeitweise unmöglich machten, bis zur endgültigen Ausmusterung des Waffensystem im Jahre 2005 Probleme.

 

Roland LVB - Unterseite (!)

Im Fahrbetrieb zum Nachteil war u.a. die geringe Spurbreite von nur 2.50m in der Relation zur Fahrzeughöhe und des damit verbundenen hohen Fahrzeugschwerpunktes. Resultierende Probleme sind in folgender Galerie ersichtlich, in der ein umgestürzter ROLAND-LVB zu sehen ist.
Auslöser hier war das Überfahren einer Bordsteinkante (!) mit erhöhter Geschwindigkeit bei Kurvenfahrt im Instandsetzungsbereich der FlaRakGrp 42 in Schöneck.

 

Weitere Quellen

Sehr schöne Detailaufnahmen des ROLAND-LVB finden sie auf folgender Website: www.panzer-modell.de