ROLAND–Ende eines 40-jährigen Joint-Venture

Waffensystem ROLAND – Ende einer 40-jährigen bilateralen Zusammenarbeit mit Frankreich

Nachdem die letzten ROLAND-Systeme der Bundeswehr außer Dienst gestellt worden waren, wurde Ende 2006 das deutsch-französische Projekt zum Abschluss gebracht.

Nach vier Jahrzehnten endete die deutsch-französische Zusammenarbeit beim Flugabwehrraketensystem ROLAND. Aus diesem Anlass veranstaltete die OCCAR am 30. November 2006 im französischen Rueil-Malmaison bei Paris eine feierliche Abschlusszeremonie. Zu den Gästen zählten aktive und ehemalige Vertreter der deutschen und französischen Amtsseiten, Streitkräfte und Industrieunternehmen.

Die deutsche Delegation wurde vom Leiter des Projektbereichs im Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung EDirBWB Uwe Giesecke angeführt. In seiner Festrede blickte er auf die 40-jährige erfolgreiche bilaterale Zusammenarbeit zurück und stellte die Bedeutung des Projektes ROLAND für die deutsch-französische Rüstungskooperation dar. Ganz besonders dankte er allen, die mit ihrer Arbeit und Ausdauer zum Erfolg des Projektes beigetragen haben.

Die Entwicklung der bilateralen Waffenanlage ROLAND begann gemeinsam mit Frankreich im Jahr 1965. Sie war so konzipiert, dass sie auf speziell dazu angepassten Trägerfahrzeugen (Ketten- oder Radfahrzeuge) aufgesetzt und in diese integriert wurde.

Die bilaterale Beschaffung des gemeinsam mit Frankreich entwickelten und qualifizierten Flugabwehrraketensystems begann im Jahr 1978. Das Waffensystem wurde in Deutschland von Heer, Luftwaffe und Marine genutzt. Aufgrund der Entscheidung "Weiterentwicklung der Reform der Bundeswehr" (Neuausrichtung der Bundeswehr) vom 20. Februar 2003 werden die Waffensysteme ROLAND nicht weiter benötigt. Als Folge dieser Entscheidung wurden die letzten ROLAND-Systeme der Bundeswehr Ende 2005 außer Dienst gestellt.

Im Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung war während der gesamten Lebenszeit des Systems ein nationales Projektmanagement für die Belange der deutschen Seite etabliert. Die Aufgaben des Projektmanagements beschränkten sich nicht nur auf Entwicklung, Erprobung, Beschaffung und Nutzung, sondern konzentrierten sich auch auf die Abstimmung und Erarbeitung gemeinsamer militärisch-technischer Forderungen, die in vielen bilateralen Vereinbarungen (MoU) ihren Niederschlag fanden. Darüber hinaus wurden bilaterale Richtlinien erarbeitet, die nationale Vorschriften und Verfahrensabläufe für die Aktivitäten in der Entwicklungs-, Erprobungs-, Beschaffungs- und Nutzungsphase zwischen Deutschland und Frankreich harmonisierten.

Die bilateralen Rüstungsaktivitäten wurden im Auftrag der beiden Nationen Deutschland und Frankreich vom deutsch-französischen Programmbüro (Bureau de Programmes Franco-Allemand, BPFA) in Rueil-Malmaison gesteuert, das nach Gründung der OCCAR in diese Organisation als OCCAR-ROLAND Programme Division überführt wurde.