ROLAND-Verschrottung

ROLAND-NDV-2003 ?

EADS-ROLAND-Nutzungsdauerverlängerung [640 KB]

Prototyp 2002

Roll Out des ersten Prototypen ROLAND FRP 1A2v

Unterschleißheim, 01 Oktober 2002

Die EADS/LFK, eine Geschäftseinheit der EADS hat in Unterschleißheim den ersten ROLAND Prototyp in der neuen Version „Nutzungsdauer verlängert“ (NDV) mit der offiziellen Bezeichnung FRP 1A2 an den deutschen Kunden für Amts- und Truppenversuche übergeben. Am Roll Out nahmen neben den zukünftigen Nutzern auch Vertreter der Beschaffungsstellen und der Unterauftragnehmer teil. Mit dem Abschluss der Entwicklung ROLAND NDV wurde vonseiten der Industrie die Voraussetzung dafür geschaffen, dass der deutsche Bedarfsträger nun die Entscheidungen für den Einstieg in die Serienbeschaffung treffen kann.
Nach Aussage der Bundeswehr soll das Flugabwehrsystem ROLAND noch bis 2015 und darüber hinaus in Dienst gehalten werden und im Objekt- und Begleitschutz, sowohl in der Landesverteidigung, als auch bei den Krisenreaktionskräften eingesetzt werden. Das deutsche Heer hatte in den Jahren 1981 bis 1983 143 FlaRak ROLAND-Systeme auf dem Panzerfahrgestell beschafft. Die Luftwaffe beschaffte Anfang der 90er Jahre 117 ROLAND-Systeme auf einem Radfahrzeug.
„Wenn die ROLAND-Systeme des deutschen Heeres in den nächsten Jahren modernisiert werden, können die Obsoleszenzen insbesondere der elektronischen Komponenten vermieden und die Verfügbarkeit des Waffensystems bis zur Außerdienststellung sicher gestellt werden. Darüber hinaus können hohe Wartungs- und Erhaltungskosten gesenkt werden. Schließlich wird die dringend notwendige Anbindung des Systems ROLAND an das HFlaAFüSys (Heeresflugabwehr-, Aufklärungs- und Führungssystem) gewährleistet und somit eine verbundene Kampfführung der Heeresflugabwehr mit den Flugabwehrkanonenpanzern GEPARD und dem leichten Flugabwehrsystem leFlaSys möglich sein“, erläutert Werner Kaltenegger, Leiter der EADS/LFK.
Aufbauend auf den Ergebnissen der bilateralen (deutsch-französischen) Entwicklung zur Kampfwertsteigerung des Waffensystems, wurden in den letzten 24 Monaten mit großer Kraftanstrengung mit einem speziellen deutschen Prototypen die Voraussetzungen geschaffen, das System ROLAND FRP für seine zweite Lebenshälfte fit zu machen. Dieser Prototyp spiegelt den letzten Stand der Technik wieder und erfüllt die Anforderungen, denen sich die Flugabwehrtruppe heute stellen muss.
Wesentliche Merkmale der Nutzungsdauer verlängernden Maßnahmen sind: die Einführung von Mil Bus-Verbindungen zwischen den neuen digitalen Rechnern, der Einbau eines integrierten Prüfsystems (inklusive einer neuen Bedienoberfläche), die Verbesserung der Flugkörperführung und die Anpassung der Lenkgesetze für die Lenkflugkörpertypen ROLAND 2 und ROLAND 3, die Maßnahmen (Anpassentwicklungen für Baugruppen und Software) zur Anbindung des Systems ROLAND an HFlaAFüSys (Heeres-, Flugabwehr-, Aufklärungs- und Führungssystem), die Verbesserung der Bedienbarkeit (z.B. durch Multifunktionsdisplays) und die Anpassentwicklung von Peripheriegeräten. Der Prototyp ROLAND FRP 1A2 wird jetzt im Winterhalbjahr seine Leistungen bei der Truppe unter Beweis stellen. Hier werden im Rahmen von Amts- und Truppenversuchen mit Industrieunterstützung die notwendigen Nachweise erbracht.
Die Ergebnisse der Amts- und Truppenversuche sollen auch den elf ROLAND-Exportkunden zeigen, dass das FlaRak-System einer ständigen erfolgreichen Weiterentwicklung unterliegt und Aufwuchs-Potential besitzt. Nachdem der französische Bedarfsträger die Entwicklung des Visiers Glaive (mit Infrarot-Sensorik für Aufklärung und Feuerleitung) aus Kostengründen gestoppt hat, beabsichtigt er nun ebenfalls, eine der deutschen Nutzungsdauer verlängerten Variante für das französische Heer zu übernehmen.